Das bearbeitete Gebiet

Jura

Jura: Ausblick vom Wisenberg (1'002 m ü. M., Gemeinde
Häfelfingen, Kanton Basel-Landschaft) nach Südwesten

Das Mittelgebirge des Jura bildet im schweizerischen Teil einen am Rhein unterbrochenen Bogen von der Dôle im Westen bis zum Randen im Norden.

Gesteine und Böden

Der Jura ist zum grössten Teil ein Faltengebirge aus fast durchwegs mesozoischen Gesteinen (Erd-Mittelalter). Weitherum ist es Malmkalk, der eine Karstlandschaft mit Dolinen und Stromquellen bildet. Dessen hohe Durchlässigkeit ist auch Ursache für die geringe Dichte der Fliessgewässer (Kasser et al. 1967). In kleineren Becken findet findet sich die tertiäre Molasse wie im Mittelland. Abgesehen von vernässten Böden, gibt es vor allem Braunerden ganz verschiedener Ausbildung und Rendzina (ein übermässig durchlässiger, feinerdearmer Kalksteinboden).

Klima

Das Klima entspricht im Jura mehr oder weniger der jeweiligen Höhenlage. Nur der Südostfuss ist mit milden Wintern und hohen Sommertemperaturen begünstigt. Im Gegensatz dazu bilden sich im Winter in den Senken um 1'000 m ü. M. Kälteseen. In La Brévine ist das tiefste absolute Temperaturminimum der ganzen Schweiz gemessen worden (–41,8°C). In gewissen Dolinen ("Glacières") schmilzt der Schnee auch im Sommer nicht ganz weg.

Vegetation

Die Wälder des Jura bestehen hauptsächlich aus Buchen (Fagus sylvatica), Tannen (Abies alba) oder einer Mischung von beiden. Fichte (Picea abies) und Föhren (Pinus sylvestris und P. uncinata) kommen lokal natürlicherweise vor. Laubmischwälder spielen auch eine Rolle. Flaumeichen-Busch (Quercus pubescens) gibt es in den wärmsten Lagen. Dort kommt sogar die wärmeliebende Gottesanbeterin (Mantis religiosa) vor. Von besonderer Bedeutung für die Moosflora sind die Juramoore, die z. T. noch gut erhalten sind.

Landnutzung

Wald ist im Jura mit ca. 40% der Gesamtfläche gut vertreten. Die Landwirtschaftsfläche (ca. 45%) wird vorwiegend als Weiden und Mähwiesen genutzt. Die Weiden sind z. T. parkartig mit Bäumen durchsetzt, sogenannte "Wytweiden". An günstigen Stellen gibt es Reben. Ca. 10% ist von Siedlungen und Verkehrswegen belegt, und bloss ca. 5% sind "unproduktiv". Noch ohne Basel erreicht die Bevölkerung des Jura eine Dichte von mehr als 200 pro km2.

Moose

Wenige, seltene Moosarten sind in der Schweiz nur aus dem Jura bekannt. Dazu gehören Cololejeunea rossettiana und Ulota rehmannii.

Literatur

Kasser P., Walser E., Gutersohn H. 1967. Gewässer II, Karten und Diagramme. — In: Imhof E. (ed.) 1965-1981. Atlas der Schweiz, Bl. 15. Eidgenössische Landestopographie, Wabern-Bern.


Autor: E. Urmi 1.2011